„Ob man Kartoffelchips oder Computerchips herstellt, macht für die Wirtschaft keinen Unterschied.“ Dies soll einmal Michael Boskin, Wirtschaftsberater des früheren US-Präsidenten George H.W. Bush, gesagt haben. Dahinter steckt die Auffassung, dass freier Handel auch dann Vorteile für alle schafft, wenn Länder wie China sich zur Werkbank der Welt wandeln, während im Westen nur noch Service- und Wissensarbeiter tätig sind.
Von dieser Überzeugung ist man in der realen Politik nun doch wieder abgerückt. Industriepolitik, also das gezielte Fördern von Zukunftstechnologien, ist wieder en vogue. Wie zum Beweis hat die EU-Kommission nun ihr neues Chip-Gesetz vorgestellt. Dieses soll bis 2030 knapp 45 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen für die Halbleiterindustrie aktivieren.
Wie nebenstehende Grafik zeigt, spielt die EU auf dem globalen Halbleitermarkt nur eine untergeordnete Rolle. Tonangebend sind die USA, Südkorea und Japan. Wie wichtig die Branche ist, zeigen die aktuellen Lieferengpässe, die zu teils gravierenden Produktionsausfällen, allen voran der Autoindustrie, führen.
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