Seit 2017 kann Cannabis in Deutschland für medizinische Zwecke eingesetzt werden. In der Ampelkoalition gibt es nun Pläne, den Freizeitkonsum von Cannabis zu legalisieren. Das Projekt ist umstritten. Die einen loben das Vorhaben, andere warnen vor der Verharmlosung gesundheitlicher Risiken oder der Gefahr psychischer Störungen.
Es wird ein Freizeit-Cannabis-Bedarf von 380 bis 420 Tonnen pro Jahr angenommen, allein in der Cannabis-Hauptstadt Berlin wurde der Verbrauch 2020 auf elf Tonnen geschätzt. Bei einem Preis von zehn Euro je Gramm entspricht das einem Wert von insgesamt rund vier Milliarden Euro.
Aber woher soll diese Cannabis-Menge legal kommen? Da Cannabis-Import zu Genusszwecken gegen internationales Recht verstößt, müsste der Stoff in Deutschland angebaut werden. Allerdings beschränkt das Einheitsabkommen über Betäubungsmittel den Anbau von Cannabis auf ein medizinisches Produkt - im Mai 2019 wurden Lizenzen für die Herstellung von 2,6 Tonnen Cannabis pro Jahr vergeben. Deswegen müssten zunächst die rechtlichen Rahmenbedingungen für größere Anbaumengen geschaffen werden. Der Aufbau einer größeren Cannabis-Produktion in Deutschland dürfte also noch Jahre dauern.
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