Der Chef des Chemiekonzerns Lanxess, Matthias Zachert, hat scharfe Kritik am Standort Deutschland geübt. Bei der Präsentation der Zahlen für das dritte Quartal 2022 erklärte er, zurzeit keine Erweiterungsinvestitionen in Deutschland vorzunehmen. Das Umfeld würde die Wettbewerbsfähigkeit nicht sicherstellen. Zachert nannte nicht nur die hohen Energiepreise als Grund, sondern auch die langsamen Genehmigungsverfahren.
Dass Lanxess kein Einzelfall ist, zeigt nebenstehende Grafik, die auf eine Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY zurückgeht. Demnach droht der Standort Deutschland auch im innereuropäischen Wettbewerb an Attraktivität zu verlieren. So kündigten ausländische Investoren im vergangenen Jahr 841 Projekte in Deutschland an, einen Rückgang von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Spitzenreiter Frankreich kam dagegen auf 1 222 Vorhaben, ein Plus von 24 Prozent. Selbst Großbritannien, das mit dem Brexit einen Schritt raus aus der internationalen Arbeitsteilung gegangen ist, kam mit 993 auf mehr ausländische Investitionsprojekte als Deutschland.
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